Long Covid

Unbemerkt und in vielen Fällen von aussen ungesehen, erlebt der erkrankte Mensch seinen Körper nach einer Covid-Erkrankung als herausfordernd, belastend und wie wenn alles im Körper auf den Kopf gestellt worden wäre. Nichts ist wie es einmal gewesen ist, und die sonst immer und zu jeder Zeit zur Verfügung stehenden Kräfte entschwinden immer wieder. Schmerzen und unterschiedlichste Symptome prägen und hemmen die Betroffenen in ihrem Alltag. Dieses ungefragte zurückgebunden Werden – es ist unglaublich schwierig auszuhalten und hat längerfristig Auswirkungen auf die Psyche.
Dabei möchte man so gerne anpacken, tätig sein. So wie es vor der Corona-Erkrankung gewesen ist, und es geht einfach nicht. Trotz einem sorgfältigen Umgang mit den eigenen Ressourcen ist die sich aufbauende körperliche Kraft oftmals wieder weg. Manchmal lässt es sich nicht einmal erkennen, was dazu geführt haben könnte. Dabei hat man sich so Mühe gegeben, versucht, achtsam zu sein, aufzupassen damit es nicht sofort wieder zu viel wird. Der Wunsch, sich doch wieder aus der eigenen Körperkraft ohne Schmerzen uneingeschränkt bewegen zu können, tätig zu sein ist gross.

Körperliche Symptome

• Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes. Aus der Erinnerung daran entsteht eine Vorstellung wie es schmecken, riechen könnte. Das Erleben des Feuerwerks der Düfte und der Geschmäcker – es bleibt aus.
• Das Zwerchfell ist gedrückt, festgehaltener. Oftmals atmet der Mensch nur noch im oberen Brustbereich und dies zusätzlich nur unter grosser Anstrengung oder Schmerzen. Dieser Druck im Brustbereich – er macht Angst, beengt die Atmung. Die dabei erlebte Enge beengt zusätzlich den Alltag.
• Der Körper selbst weisst ebenfalls zu viel oder zu wenig Spannung auf. Muskeln die zu hart oder zu weich oder schwer und träge sind. Ein sich Entspannen oder Wohlfühlen entfällt. Die Erinnerung an frühere Zeiten, wo so vieles möglich und machbar war, machen wehmütig, traurig und manchmal auch verzweifelt.
• Ebenso leidet der schmerzende Kopf. Symptome von Müdigkeit und Vergesslichkeit schränken den Geist in seinem Denken ein.
  Ist der Körper krank, dann ist der Mensch zurückgebunden.
  
  Wichtig:
  Weil die Ursache der Erschöpfung eine körperliche Erkrankung war, ist daraus eine
  körperliche Fatigue entstanden!!! und keine Psychische.
  

Das Therapieangebot bei Long Covid:

– Atem- und Bewegungsübungen vom Klienten selbst ausgeführt im Sitzen, im Stehen oder im Laufen
– Behandlungen auf der Liege
– Vokal- und Konsonantenarbeit

Die Therapie bietet ein individuelles Angebot an Atem- und Bewegungsübungen sowie Behandlungen an, die den inneren Atem, die zelluläre Atmung ansprechen. Wahrnehmbar an einer sich fein aufbauenden Atemkraft. Der Körper beginnt durch die Kraft des eigenen Atems lebendiger und kraftvoller zu werden.
Dies wird möglich, weil der eigene Atem während jeder Übung oder Behandlung mitberücksichtigt wird. Dadurch entsteht für den Körper ein stressfreies Setting, ohne dass sich dieser dabei überfordert fühlt.
Selbst ausgeführte Atem- und Bewegungsübungen schulen das eigene Körperempfinden. Die unter den eigenen Händen entstehende und empfindbare Ein- und Ausatembewegung lässt Geborgenheit und ein neues Vertrauen in den eigenen Körper und in die eigene, wiederkehrende Atemkraft entstehen.
Unterstützend in der Atemarbeit nach I. Middendorf sind die zum Teil schweigend oder tönend eingesetzten Vokale oder Konsonanten. Diese haben einen lösenden und gleichzeitig raumschaffenden Ansatz im Körper.